„Wir Musikanten“, gelungenes Konzert des Musikzuges

Unter dem Motto „Wir Musikanten“, nebenbei der Titel einer präsentierten Polka, lud der Musikzug Nieder Wöllstadt e.V. am Sonntag, den 23.10.2016 zu seinem Konzert ein.

Während die Musikerinnen und Musiker sich auf Ihren Einzug auf die Bühne  des Bürgerhauses vorbereiteten, war derweil die Logistik- und Technikgruppe des Musikzuges damit beschäftig, irgendwie noch Sitzplätze für die immer noch einströmenden Gäste zu organisieren. Als der letzte Stuhl noch organisiert war, konnten leider nur noch Stehplätze vergeben werden. 

1.Vorsitzender Joachim Schnabel bereitete es sichtlich Freude, die  Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen herzlich zum Konzert begrüßen zu dürfen. Unter großem Applaus liefen anschließend die in festliche Dirndls und Trachten im Hessenstil gekleideten Musikerinnen und Musiker in den Saal auf die Bühne.  Nach der Begrüßung übergab Musikzug-Chef Joachim Schnabel das Zepter an Dirigentin Tanja Rehde-Ellinghaus, die auch sogleich das erste Stück „Egerländer Musikantenmarsch“ andirigierte. Bereits mit dem allerersten Konzertstück hatten die Nieder-Wöllstädter das Publikum fest auf Ihrer Seite. Durch den weiteren Nachmittag führte Joachim Schnabel als Moderator und erläuterte in spontaner humorvoller Weise die jeweiligen Konzertstücke. Große Begeisterung riefen die Parodieren der Aussagen einzelner Musiker während der Konzertproben hervor. Folgend zu seinen Ausführungen trug der Musikzug die Stücke „Wir Musikanten“, „Schlawinerpolka“ und das Walzerstück „Lebensfreude Pur“ vor. Wie Schnabel berichtete, liegt der musikalische Schwerpunkt des Musikzuges bei der böhmisch-mährischen Blasmusik.

Weiter ging´s im Programm mit der wunderschönen „Bodenseepolka“ die von einem gelungenen Soli, der Tenorhörner und Flügelhörner eingeleitet wurde.  Kompositionen wie „Ein Denkmal für die Blasmusik“, „Ein halbes Jahrhundert“ und  der „Kuschel Polka“.

Als letztes Stück vor der Pause hatte Dirigentin Tanja Rehde–Ellinghaus den legendären Deutschmeister Regimentsmarsch ausgewählt. Unter kräftigem Mitklatschen und Singen wurde im Hintergrund bereits die reichhaltige Kuchentheke geöffnet. Mit zahlreichen fleißigen Helferinnen an der Kuchentheke war der folgende Ansturm gerade noch zu bewältigen.

Nach einer halben Stunde ging es weiter im Programm. Doch spielten die Musikanten kein Lied des Programmzettels. Was war geschehen? Aufgrund eines anwesenden Geburtstagskindes wurde spontan der „Geburtstagsmarsch“ von Ernst Mosch präsentiert.

Dann moderierte Joachim Schnabel das Stück „Auf dieser Welt“ an. Es folgten nun Stücke aus der Unterhaltungs- und Tanzmusik wie „Im Wagen vor mir“, „Happy Musik mit James Last“ und „Dankeschön Bert Kaempfert“. Nun kündigte der Musikzug einen Exkurs nach West Virginia an. Mit dem Stück „Take me home, Country roads“ von John Denver, sang das Publikum kräftig mit.

Da die Bühnenzeit sich schon wieder dem Ende entgegen neigte, bedankte sich Schnabel bei Dirigentin Tanja Rehde –Ellinghaus und deren Stellvertreterin Rebecca Schaupp. Beide, so Schnabel, hatten nicht nur intensivste musikalische Ausbildung umgesetzt, sondern auch beste Nerven bewiesen. Als Dankeschön erhielten Sie kleine Geschenke.

Nun verabschiedeten sich die Musikerinnen und Musiker mit dem Stück „Swinging Glenn Miller“ aus den 1940ern, wobei die Saxophone zeigten, was sie können.  Doch mit Abschied wurde es vorerst nichts. Noch im Schluss Takt riefen die Gäste „Zugabe“. Doch nun folgte wieder etwas unplanmäßiges. Joachim Schnabel bittete den langjährigen Musiker Otmar Schultheis nach vorne.  Wie Schultheis im Vorfeld bereits dem Vorstand ankündigte, wollte er mit dem Konzert seine aktive Zeit beim Musikzug aus altergründen beenden. Schnabel hielt eine kurzweilige Laudatio zu Otmar Schultheis, der nächstes Jahr 80 Jahre wird. Der Vorstand überreichte ihm einen „Geschenkkorb“ mit Otmars Leibspeisen. Im Anschluß bekam er von jeder Musikerin eine Rose überreicht, was schließlich zu Tränen auf beiden Seiten führte. Unter stehendem Applaus für das geleistete Wirken von Otmar verabschiedete der Musikzug sein ältestes aktives Mitglied in den wohlverdienten Ruhestand mit dem wunderbaren böhmischen Stück „Sterne der Heimat“. Doch ein Konzertende wollte das Publikum noch nicht akzeptieren. Eine weitere Zugabe wurde gefordert. Otmar Schultheis, der „sein“ Lied natürlich dirigieren durfte, wünschte sich kurzerhand den „Böhmischen Traum“. Ein schönes Konzert neigte sich mit einem der schönsten Stücke der böhmisch-mährischen Blasmusik dem Ende.

Nun konnten sich hungrige Gäste noch bei Würstchen, Äbbelwoi und Bier stärken.