Brennesselkerb Nieder Wöllstadt 2016
Der Wetterbericht verhies nichts Gutes! Und tatsächlich, es schüttete wie aus Eimern am frühen Morgen. Es wollte und wollte überhaupt nicht taghell werden, der Regen prasselte auf das Dach des Kerbzeltes. Was wird das wohl werden?
Doch dann, Petrus muss wirlich ein Schlawiner sein! Gegen 13:00 Uhr auf einmal hörte der Dauerregen auf, die Sonne zeigte sich vorsichtig. Und es war, pünktlich zur Zugaufstellung um 13.30 Uhr blauer Himmel. Wir trafen uns in Hessentrachten bei Familie Schlautek in der Rheinstraße und stärkten uns ersteinmal für den bevorstehenden Festumzug. Dann gings los, Kerbpräsiden Stefan Macker gab das Startzeichen. Die Feuerwehr sicherte den Umzug und wir begannen, wie gewohnt an der Zugspitze. „Trommelstück, Locke im Stehen…..und Los geht’s mit dem Kirmesmarsch“. Mit großer Besetzung begrüßten wir die Nieder Wöllstädter zur Brenneselkerb 2016 und zogen mit dem kompletten Kerbumzug mit den Schlawinern, den Kerbburschen, der „Kerbbubb“ und Kerbvadder, sowie dem geschmückten großen Kerbbaumkranz durch die Orststraßen in Richtung Festplatz. Dort angekommen wurde von uns das Aufstellen des Kerbbaumes musikalisch angefeuert. Aufgrund der großen Regenfälle im Vorfeld musste der Kerbbaum beim Aufstellen wegen der woodstockartigen Bodenverhältnisse mittels Zugmaschine gesichert werden.
Anschließend stand die offizielle Eröffnung der Brennnesselkerb auf dem Programm. Unter dem Parademarsch Preussens Gloria stach Bürgermeister Adrian Roskoni dass Bierfass an. Nun folgten noch einige schöne böhmische Polkas.
Wem is die Kerb? Uuuuuuuuuuus!
Kersonntag:
Am Kerbsonntag trafen wir uns mit ca. 20 Personen an reservierten Tischen im Festzelt, um einen richtig gemütlichen Frühschoppen als Besucher der Kerb genießen zu können. Auf der Bühne spielten die Spessartmusikanten aus Mainfranken auf. Bei super Stimmung, kühlem Festbier und toller Blasmusik nutzten wir die Gunst der Stunde, mal nicht selber auf, sondern vor der Bühne sitzen zu dürfen! Doch die Finger haben gejuckt…..!
Kermontag
Der Höhepunkt in vereinsinterner Sicht des Musikzuges liegt selbstverständlich beim Kerbmontag.
Bereits ab 8.45 Uhr waren unser Otti (auch Chef der Technikcrew) und unser Boss „Schnawwel“ damit beschäftigt, die Verstärkeranlage, Richt- und Satzmikrofone für den bevorstehenden Auftritt zu installieren. Auch musste der „Schoppegalge“ aufgebaut werden. Pünktlich um 10.30 Uhr eröffneten wir den musikalischen Frühschoppen mit dem Potpourri von Slavko Avsenik „Stell Dich ein in Oberkrain“. Nun ging es gleich richtig los. Traditionell werden von ortsansässigen Unternehmern, Vereinen und gut gelaunten Persönlichkeiten Freibierspenden in Form von Bierfässern gemacht. Das erste Fass kam von der Gemeinde Wöllstadt. Die Moderation des Kerbfrühschoppenkonzertes und die Ankündigungen der Freibierspenden wurden wie gewohnt in dialektaler Weise und unkomplizierter Art von unserem Vereinsboss Joachim Schnabel übernommen. („jeder huat soi Fett abkrieht“ ;-) Wir machten eine musikalische Rundreise vom vom Egerland in´s Böhmische. Dort fühlen wir uns bekanntlich so richtig wohl. Natürlich fehlten auch Stimmungshits zum Mitsingen wie z.B. „Schatzi schenk mir ein Foto“ oder rockiges wie „Summernight Rock“ nicht. Allerdings muss erwähnt werden, dass unser Schoppegalge mehrfach ertönen musste. Dieser signalisiert über eine Füllstandsanzeige, ob die Musik „durscht“ leidet oder noch gut versorgt ist. Wenn Durscht herrscht, wird über einen Seilzugmechanismus ein Bierhumpen durch unseren Vizeboss und Trompeter Jochen Leps herabgekurbelt. Kommt innerhalb eines Liedes kein Nachschub, so ertönt die aufgebaute Sirene drei mal. Kommt dann immer noch nichts, verlassen die Musiker (natürlich auch die Musikerinnen) die Bühne.
Doch meistens reagieren unsere Schlawiner sehr löblich und schnell und stellen unserer Servicekraft Goggo das nötige Erfrischungspotential zur Verfügung.
Das Zelt füllte sich mehr und mehr und die Stimmung stieg. Gegen 14.15 Uhr errreichten die Freibierfässer wieder die Anzahl 26! Gegen 14.30 wollten wir uns dann allmählich mit dem Böhmischen Traum und dem anschließenden legendären Trompetenecho verabschieden. (4 Stunden Blasmusik strengt tatsächlich körperlich an) Beim Böhmischen Traum kochte das Zelt. Doch beim „Echo“, bei dem sich alle Musikerinnen und Musiker unters Publikum mischen und Bänke, Tische oder Theke erobern, gab es kein Halten mehr. Die Besucher sangen, tanzten und klatschten mit. Doch mit Feierabend wurde es nichts. Eine Zugabe war nötig! Es folgte die „Fischerin vom Bodensee“. Das ganze Zelt sang herzhaft mit! Ein wirklich genialer Abschluß.
Nach unserem Schlachtruf, traten wir unseren wohlverdienten Feierabend, (der meist in der Hütchenbar genossen wird) an.
Ein Lob an die Schlawiner: „Es war wieder eine super geniale Kerb!!!“