Kerbsamstag 2015

Alljährlich begrüßt die Brennesselkerb Nieder Wöllstadt traditionell drei Wochen nach Ostern das kommende Frühjahr. Der Kerbumzug durch die Straßen des Dorfes ist die offizielle Eröffnung. Pünktlich um 13.00 Uhr trafen wir uns im Zelt, um unsere Notenmappen und Notenständer bereits aufzubauen. Ein besonderer Dank an dieser Stelle an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, die uns freundlicherweise immer mit ihrem „Bussie“ (hessisch für: Mannschaftstransportfahrzeug) zur Zugaufstellung in die Donaustraße kutschieren!!!

Obligatorisch bei der Zugaufstellung bekommen wir von Doris und Gerhard (Schwiegereltern von unserem Vereinsboss) Kaltgetränke vor Zugbeginn gereicht. Hier ist eine Stärkung für den bevorstehenden Marsch möglich. Endlich um 14.00 Uhr wurde der Kerbumzug von uns in Bewegung gesetzt, um unter dem Beifall der Dorfbewohner schließlich am Kerbbaum am Festplatz anzukommen. Nach der musikalischen Begleitung des Baumaufstellens, musste nun der Fassbieranstich mit Bürgermeister Roskoni begleitet werden. Hierbei luden wird kurzerhand unsere Freunde des Musikvereins Ober Wöllstadt zum gemeinsamen Bühnenspiel ein. Mit Stücken wie „Böhmischer Traum“, „Wir Musikanten“ und noch einigen weiteren Kompositionen umrahmten wir den Fassbieranstich im großen Festzelt. Ein großer Vorteil für uns Musiker. Der Tradition folgend bekommen die Musiker neben Bürgermeister und Kerbvadder die ersten frisch gezapften Schoppen.

 

Kerbsonntag

Am Kerbsonntag trafen wir uns mit ca. 20 Personen an reservierten Tischen im Festzelt, um einen richtig gemütlichen Frühschoppen als Besucher der Kerb genießen zu können. Auf der Bühne spielten die Spessartmusikanten aus Mainfranken auf. Bei super Stimmung, kühlem Festbier und toller Blasmusik nutzten wir die Gunst der Stunde, mal nicht selber auf, sondern vor der Bühne sitzen zu dürfen!  Doch die Finger haben gejuckt…..!

Nebenbei muss natürlich erwähnt werden, dass bei der Kerbolympiade unsere Beppi (Rebecca Schaupp) sich den Titel des Brennessel-Wies´n-Dirndl erkämpft hat. Unser Tenorhornist Otti („de Leps´e Otfried“) wurde Brennesel-Wies´n-Vizebatzi.  Großes Lob für diese super Leistung.

 

Kerbmontag

Der Höhepunkt in vereinsinterner Sicht des Musikzuges liegt selbstverständlich beim Kerbmontag.

Bereits ab 8.45 Uhr waren unser Otti (auch Chef der Technikcrew) und unser Boss „Schnawwel“ damit beschäftigt, die Verstärkeranlage, Richt- und Satzmikrofone für den bevorstehenden Auftritt zu installieren. Auch musste der „Schoppegalge“ aufgebaut werden. Pünktlich um 10.30 Uhr eröffneten wir den musikalischen Frühschoppen mit dem Potpourri von Slavko Avsenik „Stell Dich ein in Oberkrain“. Nun ging es gleich richtig los. Traditionell werden von ortsansässigen Unternehmern, Vereinen und gut gelaunten Persönlichkeiten Freibierspenden in Form von Bierfässern gemacht. Das erste Fass kam von der Gemeinde Wöllstadt. Die Moderation des Kerbfrühschoppenkonzertes und die Ankündigungen der Freibierspenden wurden wie gewohnt in dialektaler Weise und unkomplizierter Art von unserem Vereinsboss Joachim Schnabel übernommen. („jeder huat soi Fett abkrieht“ ;-)   Wir machten eine musikalische Rundreise vom Oberkrainer Land zum Egerland und in´s Böhmische. Dort fühlen wir uns bekanntlich so richtig wohl. Natürlich fehlten auch Stimmungshits zum Mitsingen oder rockiges wie „Summerniht Rock“ oder „I will follow him“ nicht.

Allerdings muss erwähnt werden, dass unser Schoppegalge mehrfach ertönen musste. Dieser signalisiert über eine Füllstandsanzeige, ob die Musik „durscht“ leidet oder noch gut versorgt ist. Wenn Durscht herrscht, wird über ein Seilzugmechanismus ein Bierhumpen durch unseren Vizeboss und Trompeter Jochen Leps herabgekurbelt. Kommt innerhalb eines Liedes kein Nachschub, so ertönt die aufgebaute Sirene drei mal. Kommt dann immer noch nichts, verlassen die Musiker (natürlich auch die Musikerinnen) die Bühne.

Doch meistens reagieren unsere Schlawiner sehr löblich und schnell.

Das Zelt füllte sich mehr und mehr und die Stimmung stieg. Gegen 14.15 Uhr errreichten die Freibierfässer wieder die Anzahl 25! Gegen 14.30 wollten wir uns dann allmählich mit dem Böhmischen Traum und dem anschließenden legendären Trompetenecho verabschieden.  (4 Stunden Blasmusik strengt tatsächlich körperlich an) Beim Böhmischen Traum kochte das Zelt. Doch beim „Echo“, bei dem sich alle Musikerinnen und Musiker unters Publikum mischen und Bänke, Tische oder Theke erobern, gab es kein Halten mehr. Die Besucher sangen, tanzten  und klatschten mit. Doch mit Feierabend wurde es nichts. Eine Zugabe war nötig! Es folgte die „Fischerin vom Bodensee“. Das ganze Zelt sang herzhaft mit! Eine weitere Zugabe war nötig.  Nun spielten wir „Die Vogelwiese“ mit gesanglicher Unterstützung der nachfolgenden Band „Soundbrothers“. Ein wirklich genialer Abschluß.

Nach unserem Schlachtruf, traten wir unseren wohlverdienten Feierabend, (der meist in der Hütchenbar genossen wird) an.

 

Ein Lob an die Schlawiner: „Es war wieder eine super geniale Kerb!!!“

 

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