1. Mai….oder der Weckruf aus Tradition
Um 08:00 Uhr trafen sich die natürlich bestens gelaunten Musikerinnen und Musiker bei Kallsche (Jan) Leps im Keller zur Lagebesprechung. Die beiden Musikzug-Chefs Joachim Schnabel und Jochen Leps hatten eine „Marschroute“ ausgearbeitet mit 14 geplanten Anlaufstationen.
Der erste Mai hat seine Tradition aus den Zeiten der Arbeiterbewegungen und Kundgebungen. So zog um 1920 bereits eine Musikkapelle durchs Dorf, um auf die anstehenden Demonstrationskundgebungen im alten Nieder-Wöllstadt hinzuweisen. Später wurde diese Tradition und gesellschaftlich wichtige Tradition von der „Mussik-Ziegenhain“ fortgeführt. Darauf folgte der Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiw. Feuerwehr, später der Musikzug der Feuerwehr und seit 2012 wurde diese nunmehr fast 100jährige Tradition vom Musikzug Nieder Wöllstadt e.V. übernommen.
Allerdings stehen heute weniger die politischen Kundgebungen hinter dem Weckruf durchs Ort, sondern die musikalische Begrüßung des heutigen Maifestes und Überraschung der Bürgerinnen und Bürger.
Bereits um 8.30 Uhr erreichte der Musikzug die erste Station in der Rheinstraße, wo ein Begrüßungstrunk auf die Musikerkehlen wartete. Zur Freude der Gastgeber wurde der Bozner Bergsteigermarsch intoniert. Ab jetzt folgten weitere 13 Stationen verteilt im ganzen Dorf, bei denen es galt, Langschläfer zu wecken oder einfach Bürger zu erfreuen.
Erst gegen 14.30 Uhr erreichte der Musikzug wieder den Garten von Kallsche, um sich gemeinsam bei Gegrilltem und Ebbelwoi zu stärken. Hierzu waren natürlich die Familien der Musikerinnen und Musiker auch anwesend.