Musik – Musik, gelungenes Premieren-Konzert des Musikzuges am 03.11.2013

Unter dem Motto „Musik-Musik“, der Titel des
bekannten Marschstückes von Frantisek Kmoch, lud der Musikzug Nieder Wöllstadt
e.V. am Sonntag, den 03.11.2013 zu seinem ersten großen Konzert seit der Vereinsgründung im März 2012 ein.

Während die Musikerinnen und Musiker gespannt auf Ihren Einzug auf die Bühne im Foyer des Bürgerhauses warteten, war derweil die Logistik- und Technikgruppe des Musikzuges damit beschäftig, irgendwie noch Sitzplätze für die immer noch einströmenden Gäste zu organisieren. Als der letzte Stuhl beschafft war, konnten nur noch Stehplätze vergeben werden. Doch das nahmen die Gäste an den Stehplätzen gerne in Kauf.

Joachim Schnabel bereitete es sichtlich Freude die 
Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen herzlich zum Konzert
begrüßen zu dürfen. Unter großem Applaus liefen anschließend die in festliche
Dirndls und Trachten im Hessenstil gekleideten Musikerinnen und Musiker in den
Saal auf die Bühne. Nach der Begrüßung übergab Musikzug-Chef Joachim Schnabel das Zepter an Dirigentin Tanja Rehde-Ellinghaus, die auch sogleich das erste Stück, den bereits erwähnten
Militärmarsch „Musik-Musik“ an dirigierte. Bereits mit dem allerersten
Konzertstück hatten die Nieder-Wöllstädter das Publikum fest auf Ihrer Seite.
Durch den weiteren Nachmittag führte wieder Joachim Schnabel als Moderator und
erläuterte in gut gelaunter humorvoller Weise die jeweiligen Konzertstücke.
Große Begeisterung riefen die Ausführungen zum „Vereinsleben“ und das Parodieren der Aussagen einzelner Musiker während der Konzertproben hervor. Folgend zu seinen Ausführungen trug der Musikzug die Stücke „Wir Musikanten“, den Marsch „Glück auf“ und die Polka „Weltenbummler“ vor. Wie Schnabel berichtete, liegt der musikalische Schwerpunkt des Musikzuges bei der böhmisch-mährischen Blasmusik. Zu den neuen erstmals präsentierten
Trachten erklärte er, dass diese den in Hessen früher vorhandenen Trachten
„angedeutet“ nachempfunden seien, jedoch im moderneren Stil angefertigt wurden.
So wären z.B. die echten Hüttenberger Trachten für das Musizieren auf der Bühne
für die Damen sehr unpraktisch gewesen. Aus diesem Grund wurden diese modernen
Dirndls in den Hessenfarben rot und weiß angeschafft, um die Herkunft
anzudeuten, sich aber nicht in altertümliches Gewandt zu kleiden.

Weiter ging´s im Programm mit den weltbekannten
Kompositionen „Gablonzer Perlen“ und dem Walzer „Böhmisches Gold“ Bei diesen Stücken bewiesen die Tenor- und Baritonhörner Jan-Thomas Leps, Otfried Leps, Katrin Maar und Reiner Döll, was böhmische Blasmusik ausmacht. Weiter folgten die „Südböhmische“, „Egerländer
Perle“ und „Sterne der Heimat“. Hierbei glänzten die Klarinetten Katharina
Hannes, Helena Pfarrer und Steffi Walter sowie die Solistin an der Querflöte,Rebecca Schaupp.

Das nun folgende Marschstück von Ernst Mosch
faszinierte das Publikum um noch während des Vortrages mit Beifall und
Zugabe-Rufen auszubrechen. Die Trommler Frank Müller und Frank Stehr spielten
den Solotrommler-Teil (der eigentlich für nur eine Solotrommel komponiert
wurde) derart synchron, dass es tatsächlich wie eine einzige gewaltige Trommel
klang. Sie ernteten stehenden Applaus.

Schnabel kündigte nun das konzertante Medley „Hofkonzert mit Strauss“ an und forderte das Publikum auf, zu zählen, wie viele bekannte Kompositionen in diesem Medley von Franz Watz wohl zu hören seien.Die ersten und zweiten Flügelhörner Hans-Jürgen Rehde, Stefan Seibert und Martin Walter meisterten diese klassischen Stücke mit Bravour. Die zweite Stimme wurde hierbei von Dr. Ulla Albrecht sowie Christoph Altmann gespielt.

Nun gab es in der Pause die Möglichkeit, sich an der reichhaltigen Kuchentheke zu laben. Was jedoch für die fleißigen Helferinnen und Helfer im Verein eine große Herausforderung seitens der Logistik darstellte. Hatte doch wirklich niemand mit so vielen Gästen gerechnet.

Im zweiten Teil kündigte Schnabel modernere Unterhaltungsmusik an. So wurde gleich das Medley „TV Hits for Kids“ gespielt. Obwohl Muppet-Show und Konsorten für fetzige Stimmung sorgten, machten nicht nur die Kinder im Publikum mit. Selbst bei gestandenen Männern waren Tränen der Rührung durch die aufkommenden Kindheitserinnerungen zu sehen. Der Posaunensatz gab hierbei Alles. Steffen Rehde, Helmut „Abbi“ Thorn und Till Wenz überzeugten
durch ihre Intonation absolut. Janine Griep und Eileen Seibert am Tenor-Saxophon sowie Selly Adami an ihrem Alt-Saxophon konnten sich jetzt bei dieser Stilrichtung so richtig entfalten.

Nun forderte Joachim Schnabel das Publikum auf,
dem Orchester den richtigen Takt zu geben, denn es folgte das Medley „Best of
Queen“. Dabei ist das Klatschen zu „We will Rock you“ schließlich
obligatorisch. Der Saal kochte. Nun wurden die Hüttengaudi Schlager „Amsterdam“
und „Eine neue Liebe“ vorgetragen. 
Schlagzeuger Mike Eberhardt verwandelte die Bühne zur Hüttendisco. Die Rhythmusgruppe
war nicht zu bremsen. Otmar Schultheis, mit 76 Jahren noch immer aktiv, trug am
Tamburin wesentlich dazu bei. Rainer Stehr, der leider aus gesundheitlichen Gründen
nicht als Musiker am Konzert teilnehmen konnte, war kaum noch auf seinem Platz
im Publikum zu halten.

Nun leider näherte sich das Premieren-Konzert
seinem musikalischen Ende. Joachim Schnabel wollte gerade die
Abschlussmoderation zu dem Stück „Udo Jürgens live“ geben, da entriss ihm die
Dirigentin das Mikrofon. Nun war er an der Reihe. Rehde-Ellinghaus drehte nun
den Spieß um und dankte Schnabel für die lockere humorvolle Moderation. Sie
erklärte, dass er nicht nur der heutige Moderator, sondern auch der
Vereinsvorsitzende und derzeit einzige Bass-Tubist ist. Tanja Rehde-Ellinghaus
erläuterte kurz die Rolle der Tuba in der Blasmusik. Nach kurzem und vor allem
lustigem Geplänkel zwischen musikalischer und organisatorischer Leitung des
Vereins begann das vorerst letzte Stück. Nun gab´s kein Halten mehr im
Publikum. Kaum fertig folgten derartig viele Zugabe-Rufe, dass diese auch schnell kam. Der „Florentiner Marsch“ wurde dargeboten, mit dem Ergebnis, eine zweite Zugabe musste her, was durchaus auch der Verdienst von Trompeter Jochen Leps wegen dessen Solo war. Nach kurzem Überlegen kramten die Musikerinnen und Musiker den „Böhmischen Traum“ aus. Bereits nach den ersten vier Takten klatschten und sangen Alle bei dieser, auch als „schönste Polka der
Welt“ bekannter Komposition von Norbert Gälle.

Was es bedeutet, wenn ein randvolles Bürgerhaus Takt mitklatschend und mitsingt, das erfuhren die Musiker spätestens jetzt. Nach diesem Stück konterte das Publikum mit lange anhaltendem stehendem Applaus. Eine Besucherin rief „ich glaube das war…“ und der ganze Saal antwortete „Spitze!“. Genauso empfanden es auch die Musikerinnen und Musiker. Überglücklich wurde anschließend beim gemütlichen Beisammensein das erste Konzert dieses so jungen Vereins gefeiert.

 

 

Hier geht es zu den Bildern